Die Natur bietet vielfältige Schätze. Einer dieser Schätze ist Lavaerde. Sie ist ein natürliches Reinigungsmittel von besonderer Qualität, das reichhaltig an Mineralien ist. In Nordafrika ist ihre Besonderheit als Naturprodukt seit vielen Jahrhunderten bekannt. Dort gilt sie als Traditionsprodukt für eine hautschonende Reinigung.

Mehr über die Herkunft von Lavaerde, die vielfältige Anwendung und ihre Vorteile erfahren Sie im EYVA-Blog.

Die Herkunft von Lavaerde

Der deutsche Name Lavaerde hat nichts mit dem Vulkangestein zu tun. Ihr Ursprung findet sich vielmehr im lateinischen Wort „lavare“ wieder, dies bedeutet soviel wie waschen. In den nordwest-afrikanischen Länderkulturen ist Lavaerde besser bekannt als Ghassoul, gesprochen Rhassoul. Ghassoul leitet sich vom arabischen Verb „ghassala“ ab und hat übersetzt die gleiche Bedeutung, nämlich waschen. Als eine Tonerde eignet sie sich tatsächlich zum Waschen.

Das Naturprodukt entstammt dem marokkanischen Atlasgebirge. Dort bauen Einheimische das Produkt ab, trocknen es an der Sonne und zerschlagen es anschließend zu kleinen Plättchen. Diese kleinen Plättchen ergeben zermahlen ein feines Pulver, welches die hiesigen Länderkulturen traditionell seit Jahrhunderten als natürliches Reinigungsmittel nutzen. Meistens sind die Rezepte für die Vorbereitung und Verwendung von Ghassoul Familiengeheimnisse, die sich die Einwohner von Generation zu Generation weitergeben.

In Nordafrika verwenden Einheimische Lavaerde seit Jahrhunderten als Reinigungsmittel. © shutterstock.com

In Nordafrika verwenden Einheimische Lavaerde seit Jahrhunderten als Reinigungsmittel. © shutterstock.com

Chemiefrei – Natürliche Pflege ohne Zusatzstoffe

Als Naturprodukt ist die marokkanische Tonerde frei von Tensiden und jeglichen Zusatzstoffen, folglich sind weder Duft-, Konservierungs-, noch Farbstoffe in Ghassoul enthalten. Tenside sind nämlich die Stoffe, die dafür sorgen, dass Shampoos, Spül- und Waschmittel schäumen. Lavaerde schäumt daher nicht. Anstatt chemischer Zusatzstoffe ist sie reich an Mineralstoffen wie Eisen, Silizium, Calcium, Magnesium und Natrium. Bei Berührung mit Metall kann die Wascherde ihre mineralische Wirkung verlieren, da Metall die Struktur der Mineralien verändert. Benutzen Sie daher eine nicht-metallische Schüssel sowie einen Silikonpinsel bei der Verwendung der Erde.

Die Reinigungskraft von Lavaerde

Die Anwendungsmöglichkeiten von Ghassoul sind sehr vielfältig. In der Haar- und Körperreinigung findet sich die Wascherde als Haarkur, Peeling und Maske wieder. Bei Akne, Entzündungen und Juckreiz kommt sie ebenfalls zum Einsatz. Das Naturprodukt ist empfehlenswert bei empfindlicher oder unreiner Haut sowie bei Schuppen oder fettigem Haar.

Die Reinigungskraft von Lavaerde beruht auf einem rein physikalischen Wirkprinzip. In Verbindung mit Wasser quillt die Tonerde auf. Dadurch entsteht eine gelige Konsistenz. Die feinen Partikel der Erde haben eine hohe Austauschkapazität, die Schmutz und überschüssiges Fett aufsaugen. Die milde Reinigung führt dazu, dass sich Haut und Haare niemals vollständig entfetten, wie es bei Reinigungsmitteln mit Tenside vorkommen kann. Besonders schonend ist dies für die Haut, da Ghassoul nicht den Säureschutzmantel oder die Talgdrüsen angreift.

Lavaerde und Rosenwasser ergeben zusammen eine tolle DIY-Maske. © eyva.de

Lavaerde und Rosenwasser ergeben zusammen eine pflegende Gesichtsmaske. © eyva.de

Rezeptur für eine Gesichtsmaske

So gelingt Ihnen die Herstellung einer toller DIY-Maske zur Bekämpfung von kleinen Hautunreinheiten.

Sie benötigen:

  • 10 Tropfen Teebaumöl
  • 1 Esslöffel Lavaerde
  • 2 Esslöffel Rosenwasser, alternativ normales Wasser
  • Silikonpinsel
  • Nicht-metallische Schüssel
  • Gesichtsdampfer oder Topf mit Handtuch

Bei Lavaerde in Pulverform, verrühren Sie das Pulver mit Rosenwasser und Teebaumöl zu einer homogenen Paste und lassen die Masse circa zwei Minuten ruhen. Falls Sie kein Rosenwasser zu Hause haben, verwenden Sie normales Wasser. Rosenwasser besitzt den tollen Effekt, dass es Ihre gereizte Haut beruhigt. Tipp: Verwenden Sie Pflanzenextrakte oder andere ätherische Öle anstelle von Teebaumöl, um die Paste zu verfeinern. Hierzu eignen sich Geraniumöl, das eine entzündungshemmende Wirkung hat oder Eukalyptusöl, das eine adstringierende Wirkung (das Bindegewebe unter der Haut zieht sich zusammen) besitzt.

Reinigen Sie zunächst Ihr Gesicht. Nach der Reinigung dämpfen Sie dieses drei Minuten mit dem Gesichtsdampfer. Falls Sie keinen Gesichtsdampfer haben, kochen Sie eine kleine Menge Wasser in einem Topf auf und nehmen diesen anschließend vom Herd. Legen Sie sich ein Handtuch über den Kopf und beugen Sie sich vorsichtig über den Topf. Während Sie Ihr Gesicht dämpfen, tragen Sie die Maske vorsichtig auf. Nachdem Sie die Maske aufgetragen haben, dämpfen Sie Ihr Gesicht erneut sieben Minuten lang um die Paste trocknen zu lassen. Nachdem Trocken spannt die Maske und bröckelt ab. Entfernen Sie den Rest und cremen Sie abschließend Ihr Gesicht mit einer reichhaltigen Feuchtigkeitscreme ein. Wenden Sie die Maske einmal die Woche abends an.

Die Maske befreit Sie von Hautunreinheiten, da das enthaltene Teebaumöl Rötungen mildert und Bakterien abtötet. Auch die Lavaerde erstickt die Bakterien von Pickeln und entfernt überschüssiges Öl, sodass Ihre Hautstruktur sich verbessert.

Fazit

Lavaerde ist ein Geschenk der Natur. Es versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen und reinigt Haut und Haar sanft, ohne die natürliche Schutzschicht der Haare oder die Talgdrüsen der Haut anzugreifen. Durch seine sanfte Reinigungskraft ist es besonders geeignet für empfindliche oder unreine Haut. Außerdem ist das Naturprodukt nicht nur für den Menschen gut. Es ist zu 100 % umweltverträglich, da es keine Tenside oder andere Substanzen enthält, die das Abwasser belasten.

Weiterführende Informationen rund um Lavaerde: