In den letzten Jahren gibt es vermehrt Stimmen und Meinungen, dass Silikone als Inhaltsstoffe in Haarpflegeprodukten schädlich seien. Daraufhin hat jeder Haarpflegehersteller auch Produkte ohne Silikone hergestellt. Aber sind Silikone schädlich? Mehr dazu erfahren Sie im EYVA-Blog.
Inhalt
Was sind Silikone?
Der Begriff Silikone bezeichnet synthetische Polymere (Verbindung aus Kettenmolekülen oder verzweigten Molekülen) von Siliciumatomen und Sauerstoffatomen. Die meisten dieser Verbindungen sind künstlich hergestellt, kommen in der Natur also so nicht vor.
Wenn es um die Haar- und Hautpflege oder Kosmetikartikel generell geht, sind in dem Zuge vor allem Silikonöle gemeint. Diese legen sich um die einzelnen Haare und ergeben so einen Schutzfilm. Diese helfen dabei, das Haar glänzen zu lassen, zu glätten und kämmbar zu machen.
Das Problem liegt hier im Detail. Denn der erwähnte Schutzfilm bzw. Schutzschicht führt dazu, dass keine weiteren Stoffe an die Haare kommen können. Das führt insgesamt dazu, dass Silikone zwar eine kurzfristige (optische) Besserung hervorrufen können. Eine dauerhafte Pflege gibt es durch die Produkte aber nicht.
Wieso ist Silikon schädlich für die Haare?
Durch die Nutzung von Silikonölen können verschiedene Nachteile entstehen:
- Kuren und andere Pflegeprodukte erreichen das Haar nicht.
- Die Haare nehmen durch den Silikonfilm keine Feuchtigkeit auf.
- Es können allergische Reaktionen auf der Kopfhaut entstehen.
Die Nutzung von Silikonen im Shampoo ist auch für die Umwelt nicht ganz ungefährlich. So hat Großbritannien der EU beispielsweise vor rund zwei Jahren vorgeschlagen, bestimmte Kosmetikinhaltsstoffe (die „cyclischen Siloxane“ D4 und D5, auch Cyclotetrasiloxane und Cyclopentasiloxane genannt) nur noch eingeschränkt zu verwenden.
Diese sind in Wasser schlecht löslich und gelten als wassergefährdend. Zudem gibt es Studien über D4, die nahelegen, dass es sogar die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit einschränkt.
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Wie lange dauert es, bis mein Haar silikonfrei ist?
Wenn Sie sich dazu entscheiden, keine Shampoos mehr mit Silikonen zu verwenden, ist die gute Nachricht, dass bereits dieser erste Schritt viel hilft. Dadurch, dass Sie keinen „Nachschub“ mehr liefern, entfernt sich der Rest relativ schnell.
Genaue Angaben sind jedoch schwierig, da die Beschaffenheit der Haare (und der Kopfhaut, auf dem sich das Silikon ja auch ablagert) sehr individuell ist. Angaben hierzu reichen von einigen Tagen bis zu einem halben Jahr, wobei zahlreiche Faktoren (Häufigkeit der Haarwäsche, neue Frisur, Nutzung anderer Produkte, ggf. andere Luft etc.) eine Rolle spielen.
Bezeichnung von Silikonen in Shampoos und Haarpflegeprodukten
Allerdings ist die Angabe von Inhaltsstoffen sehr lang und unübersichtlich. Achten Sie daher vor allem auf Endungen wie
- -oxane und
- -cone.
Typische beigesetzte Silikone sind beispielsweise Cyclopentasiloxane, Dimethicone oder Polysiloxane. Eine (unvollständige) Auflistung finden Sie weiter unten.
Fazit
Die Frage, ob Silikone in der Haarpflege wirklich schädlich sind, ist letztendlich schwierig zu beantworten. Hier gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen, und es gibt auch Erfahrungsberichte, die von wenigen bis gar keinen Unterschieden berichten.
Tendenziell herrscht jedoch die Meinung, dass Silikone (bzw. Silikonöle) nicht grundsätzlich schädlich für Ihre Haare sind. Scheinbar „reagieren“ Haare verschiedener Personen sehr unterschiedlich auf Silikone und/oder eine silikonfreie Behandlung.
Übrigens: Sollten Sie momentan überlegen, Ihre Haare mit einer Kur zu verwöhnen, empfehlen wir Ihnen unsere Anleitung zur Haarkuren-DIY!
Weiterführende Informationen zu Silikonen in der Haarpflege
- Das Umweltbundesamt über cyclische Siloxane
- Erlebnisbericht von sechs Monaten silikonfreier Haarpflege
- Liste an Namen für Silikonen auf POPSUGAR Beauty