Ein Kosmetikprodukt ohne angenehmen Duft? Kaum vorstellbar. Dementsprechend riecht jeder Lippenstift und jede Creme angenehm. Aber woher stammen die Duftstoffe in Kosmetika überhaupt, welche gibt es und können sie auch schädlich sein? Im EYVA Blog erfahren Sie mehr.

Woher kommen die Duftstoffe?

Bereits im alten Ägypten verwendeten Menschen Duftstoffe, um angenehme Gerüche zu erzeugen. In Europa stellten Mönche im Mittelalter Parfums her. Dementsprechend liegen die Ursprünge von Duftstoffen in der Natur.

Hier kommen vor allem Stoffe von Pflanzen in Frage, allen voran ätherische Öle, die sich in den Rinden, Wurzeln, Blüten oder Blättern befinden. Der Vorteil dieser Stoffe ist die Verflüchtigung nach einiger Zeit: So hinterlassen sie auf Textilien keine Rückstände. Die Gewinnung von natürlichen Duftstoffen läuft unterschiedlich ab und reicht vom Auspressen über die Enfleurage bis hin zu Destillationsverfahren.

Früher kamen auch häufig tierische Duftstoffe zum Einsatz; als Beispiel ist hier das berühmte Moschus zu nennen. Aufgrund der hohen Kosten und dem Tierschutz werden diese Stoffe allerdings mittlerweile künstlich hergestellt.

Somit kommen wir zum wichtigsten Bereich für Duftstoffe in Kosmetika – und auch Parfüms – nämlich der synthetischen Herstellung. Tatsächlich entstehen die meisten neuen Düfte zuerst einmal in Laboren.

Synthetische Duftstoffe

Der Prozess des Nachempfindens von natürlichen Düften ist aufgrund der angesprochenen hohen Kosten bereits rund zweihundert Jahre alt. Oftmals wird hier mit Stoffen wie Ester (das als Carbonsäureester auch für den Geschmack und Geruch von Früchten verantwortlich ist) oder Aminen gearbeitet.

Damit jedoch nicht genug: Es gibt auch Duftstoffe, die in der Natur überhaupt nicht vorkommen und nur im „Labor“ hergestellt werden. Diese haben den Vorteil, dass sie tendenziell länger haltbar sind als natürliche.

Seife - EYVA Blog

Auch in Seifen befinden sich beigefügte Duftstoffe. (c) Pixabay

Können Duftstoffe in Kosmetika Allergien auslösen?

Um es kurz zu machen – ja, das ist möglich. Auf der Suche nach neuen, aufregenden Duftmischungen und –kreationen kann ein einzelnes Kosmetikprodukt allerdings eine Vielzahl (bis zu Hunderte) verschiedener Duftstoffe enthalten. Dadurch ist im Zweifelsfall eine Identifikation, welcher Stoff eine Allergie auslöst, sehr schwierig und aufwendig.

Symptome der Duftstoffallergie

  • Hautrötungen oder –exzeme,
  • Risse in der Haut,
  • Niesen,
  • Schleimhautreizungen von Mund und Nase,
  • Pickel oder weitere Hautunreinheiten,
  • Kopfschmerzen,
  • allgemeines Unwohlsein.

Es gibt jedoch 26 Duftstoffe, die durch ein hohes Allergiepotential aufgefallen sind. Diese müssen daher einzeln ausgezeichnet werden – das ist gesetzlich von der EU vorgeschrieben. Die ansonsten übliche Angabe „Parfüm“ reicht in diesem Fall nicht. Eine Auflistung dieser Duftstoffe (18 davon natürlich nachempfunden, acht künstlich) im Rahmen der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI) finden Sie am Ende des Artikels als weiterführende Information.

Riechbarer Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Duftstoffen?

Wir können mit unserem Geruchssinn nicht erkennen, welche Duftstoffe künstlich hergestellt sind und welche nicht. Angesichts der vorher angesprochenen Vielzahl an integrierten und zusammengemischten dürfte das allerdings auch nicht weiter verwundern.

Fazit

Gerade der Bereich der Duftstoffe in Kosmetika ist sehr spezifisch und hoch spezialisiert. Dementsprechend kann ein Artikel auch nur einen ungefähren Überblick über Herstellung, Einsatz und möglichen Problemen geben.

Wenn Sie sich für weitere derartige Artikel interessieren, empfehlen wir Ihnen zudem unsere Beiträge zum Kosmetikwissen. Dort finden Sie weitere Hintergründe über Wirk- und Inhaltsstoffe.

Weitere Informationen zu Riechstoffen in Kosmetikprodukten