Bei rissigen oder brüchigen Naturnägeln greifen viele Frauen zu künstlichen Fingernägeln. Sie versprechen ein gepflegtes Erscheinungsbild für längere Zeit.

Aber was gibt es bei der Anwendung zu beachten und wo liegen die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von künstlichen Fingernägeln? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen haben wir im EYVA-Blog für Sie zusammengefasst.

Unterschied zwischen Acryl- und Gelnägeln

Acryl- und Gelnägel sind die häufigste Form von künstlichen Fingernägeln. Dabei bieten beide verschiedene Vor- und Nachteile, die Sie im Vorfeld individuell abwägen sollten.

Acrylnägel entstehen mithilfe eines Pulver-Flüssigkeit-Systems. Durch eine chemische Reaktion härtet die vorbereitete Masse dann aus. Hierbei entstehen Wärme und schädliche Dämpfe, die nicht eingeatmet werden sollten. Das Ergebnis sind sehr dünne und feste künstliche Fingernägel.

Gelnägel (oft auch Shellac-Nägel genannt) härten dagegen mithilfe von UV- oder LED-Licht aus. Die Menge an potentiell schädlicher UV-Strahlung ist dabei aber zu vernachlässigen. Bei dieser Methode entstehen keine schädlichen Dämpfe. Gelnägel sind im Gegensatz zur anderen Methode relativ dick und elastisch. Beide Arten von künstlichen Fingernägeln haben gemeinsam, dass sie vergleichsweise aufwändig beim Entfernen sind bzw. eine relativ lange Zeit zum Herauswachsen benötigen (dafür müssen Sie bis zu sechs Monate einplanen).

Eine dritte und relativ neue Alternative sind die sogenannten Fiberglasnägel.

Aushärtung von Gelnägeln - EYVA-Blog

Gelnägel werden mithilfe von UV- oder LED-Lampen ausgehärtet. – EYVA-Blog

Fiberglasnägel

Fiberglasnägel eignen sich aufgrund ihrer erhöhten Festigkeit im Gegensatz zu den beiden anderen Arten vor allem für Frauen, bei denen die anderen Arten von künstlichen Fingernägeln aufgrund ihrer Tätigkeiten schnell brechen würden. Gleichzeitig sind sie dünner als Acrylnägel und eignen sich auch ideal „nur“ zur Verstärkung des Naturnagels.

Ein weiterer Vorteil: Die Nägel lassen sich relativ einfach mithilfe eines Acetonbads vollständig ablösen. Das könnte bei besonders trockener Haut und empfindlichen Nägeln allerdings ein Problem sein. Zudem müssen Anwender einen höheren Preis einkalkulieren.

Haltbarkeit von Kunstnägeln

Wie lange künstliche Fingernägel halten, ist unabhängig von der eingesetzten Art. Hintergrund ist dafür, dass dies immer vom Wuchs der natürlichen Nägel abhängig ist. Sobald diese unter den künstlichen Fingernägeln sichtbar sind, steht ein Besuch im Nagelstudio an.

Erfahrungsgemäß dauert es rund drei bis sechs Wochen, bis ein Auffüllen bzw. eine Erneuerung notwendig wird.

Wie belastbar sind Kunstnägel? Können sie brechen?

Künstliche Fingernägel können und sollen sogar brechen. Wäre das nicht der Fall, dann bestünde die Gefahr, dass Ihre natürlichen Nägel bzw. das Nagelbett im schlimmsten Falle erheblich beschädigt werden könnten.

Nichtsdestotrotz: Künstliche Fingernägel sind rund 60 Mal stabiler als Naturnägel. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie mit ihnen anders umgehen sollten als mit Ihren normalen Nägeln. Ebenfalls sind sie anfällig in Bezug auf Reinigungsmittel. Tragen Sie bei Haus- und Gartenarbeiten daher am besten Handschuhe. Auch ein übermäßiger Kontakt mit Wasser sollte vermieden werden.

Lackieren von künstlichen Fingernägeln

Natürlich können Sie auch künstliche Fingernägel lackieren. Beachten Sie dabei folgende Hinweise:

  • Der Lack darf kein Aceton enthalten, da dies die Nägel aufweicht.
  • Verwenden Sie einen Unterlack.
  • Nicht direkt in der Sonne lackieren.
  • Nicht nach dem Baden oder Duschen lackieren.
  • Pusten Sie den Nagellack nicht trocken.

Auch beim Nagellackentferner gilt: Nutzen Sie acetonfreie Produkte und solche, die für künstliche Nägel geeignet sind.

Natürliche Nagelqualität im Auge behalten

So schön künstliche Fingernägel sind: Vergessen Sie nicht Ihre Naturnägel darunter. Um kräftig zu bleiben und so das Nagelbett zu schützen, benötigen sie Sauerstoff. Gerade der kann aber nicht durchdringen, wenn sie über längere Zeit künstliche Nägel tragen.

Nach längerer Zeit können weiche, verfärbte oder brüchige Nägel die Folge sein. Krankheitserreger wie Pilze oder Viren können dann leicht in die Haut eindringen – vor allem, wenn es möglicherweise noch weitere, vielleicht nur mikroskopisch kleine Verletzungen gibt.

Fazit

Künstliche Fingernägel sehen elegant aus und halten, wenn Sie sie richtig behandeln, eine lange Zeit. Dabei hat jede Art – egal ob Acryl-, Gel- oder Fiberglasnägel – ihre eigenen Vor- und Nachteile. Einige Nagelstudios bieten die Möglichkeit an, diese zunächst für einen gewissen Zeitraum zu testen. Gerade vor dem ersten Tragen ist das zu empfehlen.

Denken Sie dabei allerdings auch an Ihre Naturnägel und vernachlässigen Sie diese nicht bzw. beobachten Sie deren Zustand. Denn auch Experten wie Dermatologen mit dem entsprechenden Kosmetikwissen geben keine direkte Empfehlung aus, wie lange bzw. oft künstliche Fingernägel getragen werden können, ohne dass sie die normalen Nägel beeinflussen.

Weitere Informationen und Pflegetipps zum Umgang mit künstlichen Fingernägeln