Lippenstift, Concealer und natürlich etwas für die Wimpern: Viele Frauen tragen täglich eine Vielzahl unterschiedlicher Kosmetikprodukte. Aber ist das auf Dauer nicht schädlich? Wie viel Kosmetik ist zu viel?
Im EYVA-Blog beleuchten wir das Thema genauer und erklären, worauf Sie beim täglichen Umgang achten sollten und was die Gefahren von übermäßiger Nutzung von Kosmetika sind.
Inhalt
- 1 Ungebrochene Beliebtheit von Hautpflege- und Schönheitsprodukten
- 2 Inhaltsstoffe in Kosmetika können Teil des Problems sein
- 3 Was ist periorale Dermatitis?
- 4 Allergie durch Kosmetik – was tun?
- 5 Welche Kosmetikprodukte brauche ich wirklich?
- 6 Fazit
- 7 Weiterführende Informationen über das Thema „Zu viel Kosmetik“ und mögliche Allergien durch Kosmetikprodukte
Ungebrochene Beliebtheit von Hautpflege- und Schönheitsprodukten
Die Kosmetikbranche erfreut sich nach wie vor größer Beliebtheit. Tatsächlich wächst sie sogar noch, wie Statistiken zeigen: 2017 gaben Konsumenten knapp 13,6 Milliarden Euro für Kosmetik aus, ein Plus von 0,5% gegenüber dem Vorjahr. Das gab der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel bekannt.
Und auch wenn viele sagen, dass sie nicht auf Kosmetika verzichten können, stellt sich die Frage, ob unsere Haut das vielleicht anders sieht. Denn wir sollten stets bedenken, dass der Körper eigene Prozesse zum Nachfetten und zur allgemeinen Regeneration hat – ein „Eingriff“ sollte daher wohlbedacht sein.
Inhaltsstoffe in Kosmetika können Teil des Problems sein
Und damit rücken die Bestandteile in den Fokus. Ein Blick auf die Rückseite der Verpackungen verrät nämlich, dass ein Produkt viele unterschiedliche Ingredienzen enthält bzw. enthalten kann. Bei einigen sollten gerade Anwender mit sensibler Haut vorsichtig sein.
Nehmen wir als Beispiel Duftstoffe in Kosmetika, die Allergien auslösen können. Bei der Vielzahl an eingesetzten Stoffen fällt es dann schwer herauszufinden, was die Reaktionen genau hervorruft.
Daher hilft, sich genau mit den eingesetzten Kosmetikprodukten auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, was in welchen Produkten enthalten ist. Gegebenenfalls hilft auch ein Umstieg auf Naturkosmetika (bei der die Wahrscheinlichkeit einer Allergie niedriger ist) oder Produkte, die auf natürlicher Basis (wie beispielsweise durch die Schneealge) wirken.
Auch die Wissenschaft ist stets darum bemüht, Auswirkungen der eingesetzten Stoffe zu erforschen. Manche stehen sogar im Verdacht, krankheitserregend zu sein oder auch im Rahmen des Umweltschutzes schädlich zu sein. Das legen zum Beispiel Studien über Silikone in der Haarpflege nahe.
Gerade im Rahmen der Nutzung von (zu) vielen Kosmetikprodukten fällt dann auch häufig der Begriff der perioralen Dermatitis.
Was ist periorale Dermatitis?
Eine periorale Dermatitis (auch Mundrose, Stewardessen-Krankheit oder Mannequin-Krankheit genannt) ist eine nicht ansteckende und ungefährliche Hauterkrankung, die oft Frauen jungen und mittleren Alters betrifft. Dabei bilden sich kleine Bläschen im Gesicht, hauptsächlich im Mund- und Augen-Bereich. Aufgrund einer zu intensiven Pflege ist die Fettproduktion der Haut unzureichend. Als Folge davon entstehen Schuppen und Trockenheit.
Das wiederum versuchen viele Betroffene, mit noch mehr Pflege (vorrangig Feuchtigkeitscremes) auszugleichen, was das Problem natürlich verstärkt. Auch kortisonhaltige Salben bieten nur kurzzeitige Linderung. Als effektivste Therapie ist hier tatsächlich ein Verzicht von Hautcremes zu nennen, denn diese sind ja immerhin die Hauptursache. Das erfordert Selbstdisziplin, da ein vollständiges Verschwinden der Beschwerden durchaus längere Zeit beanspruchen kann.
Allergie durch Kosmetik – was tun?
Aber zweifellos das häufigste Problem, das durch den Einsatz von (zu) vielen Kosmetikprodukten besteht, sind wie anfangs bereits erwähnt Allergien. Zwar unterliegen Hersteller der Verpflichtung, auf die Risikominimierung der Inhaltsstoffe achtzugeben, allerdings kann eine Kontaktallergie trotzdem entstehen. Typische Symptome sind in diesem Fall Juckreiz, Rötung, Bläschen oder eine schuppende Haut.
Auch wenn die Meidung des entsprechenden Stoffs die bestmögliche Lösung ist, gibt es noch weitere Alternativen bzw. andere Schritte, die Sie ergreifen sollten:
- Ziehen Sie einen Arzt zurate, der den genauen Auslöser identifizieren kann.
- Eine entsprechende Pflege (die mit dem Arzt/Allergologen abgesprochen ist) hilft, das Eindringen der Allergene zu vermeiden bzw. abzuschwächen.
- Wenn möglich, meiden Sie die auslösenden Stoffe generell.
Hilfreiche Informationen enthält zudem die INCI-Deklaration (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe). Sie gibt einheitliche Angaben für die Bezeichnung der Stoffe in Kosmetika vor.
Welche Kosmetikprodukte brauche ich wirklich?
Im Umkehrschluss folgt die Frage, wie viele bzw. welche Kosmetika denn wirklich benötigt werden und worauf man achten sollte. Selbstverständlich lässt sich diese nicht pauschal beantworten. Aber allzu oft hat die Werbung doch eine Wirkung auf uns – und so kaufen wir eine feuchtigkeitsspendende Creme, obwohl unsere Haut diese überhaupt nicht benötigt.
Stattdessen ist der Hauttyp der wichtigste Faktor bei der Auswahl, welche Kosmetika nötig sind. Selbst andersweitig wirksame Produkte können schädlich sein, wenn Sie nicht zu ihrem Typ passen. Wie Sie den Hauttyp erkennen und richtig pflegen, haben wir deshalb für Sie ebenfalls beschrieben. Vorsicht ist in diesem Zuge auch geboten bei Kosmetikprodukten, die direkte bzw. unmittelbare Ergebnisse versprechen.
Achten Sie zudem generell darauf, Produkte nicht zu häufig zu wechseln. Das ist für die Haut oftmals eine zusätzliche Belastung.
Fazit
Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema fällt wird wieder deutlich, wie wichtig ein gewisses Kosmetikwissen ist. Zwar werden die wenigsten Anwender alle Angaben auf den Produkten nachvollziehen können. Aber gerade im Hinblick auf die Verträglichkeit hilft das Hintergrundwissen und allein schon das Problembewusstsein.
Wie bereits angedeutet, ist bei der Wahl des richtigen Produkts und der Frage, wie viel unsere Haut wirklich benötigt, der Hauttyp einer der wichtigsten Faktoren. Starten Sie deshalb mit diesem Schritt und richten Sie sich anschließend nach den konkreten Bedürfnissen Ihrer Haut.
Weiterführende Informationen über das Thema „Zu viel Kosmetik“ und mögliche Allergien durch Kosmetikprodukte
- Artikelserie über eine ausgewogene Hautpflege bei femelle.ch
- Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. informiert über Kontaktallergien (PDF-Datei)
- SWR fragt: Kosmetik – schön oder schädlich?